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Königsgift

Bernhard Stäber hat neun Autor*innen eingeladen, mit ihm ein Buch in zehn Kapiteln zu schreiben. Diesen Wunsch hegte er, seit er mit elf Jahren "Das Geheimnis der orangefarbenen Katze" gelesen hatte, ein Buch von 10 Autoren aus 10 Ländern, u. a. Ottfried Preußler.

Königsgift handelt von einem in Rente gegangenen Bibliothekar, Anders von der Linden, der in einer Paralellwelt sein Talent zum Geschichtenerzählen entdeckt und weiterentwickeln muss, denn die grausame Herrscherin Jarika lässt allen Geschichtenerzählern die Zunge herausschneiden, um zu verhindern, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verändert werden.

Von einigen Autoren, die an diesem Buch beteiligt sind, habe ich andere Bücher/Geschichten gelesen und war fasziniert, wie der eigene Stil durch den Teil der Geschichte schimmert, den sie schrieben.

Bernhard Stäber eröffnet das Abenteuer mit seinem detailreichen, soliden Stil, der den Leser an die Hand nimmt und sicher durch das Geschehen führt.

Christian von Aster folgt mit ausschweifender Lust am Fabulieren.

Fabienne Siegmund punktet mit märchenhaften Beschreibungen.

Vincent Voss als Horrorautor badet den Leser in gruselig-grausamen Worten.

Theresa Hannig erledigt die schwierige Aufgabe, alle Fäden im letzten Kapitel zusammenzuführen, mit meisterlicher Bravour, so dass keine Fragen offen bleiben.

 

Meine Meinung: Bernhard Stäber hat sich für das Projekt zwei Jahre Zeit gelassen. Diese Zeit der Reifung merkt man dem Buch auch an. Ich habe es sehr gerne gelesen und nicht nur mit Spannung die Geschichte um Anders verfolgt, sondern auch, was die einzelnen Autoren mit ihrem Stil und ihren Mitteln aus ihren jeweiligen Kapiteln herausgeholt haben.

 

Königsgift

Edition Roter Drache

ca. 225 Seiten

14,- Euro

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