Spezialgardistin Margret Beatesdother soll den Mord an Verena Konstanze aufklären. Die unscheinbare Frau arbeitete in der Tränenburg, dem Heim für verstoßene Jungen, denn in einer Welt, die sich
nach den Bedürfnissen der magiebegabten Frauen richtet, sind magielose Knaben keine gern gesehene Nachkommenschaft.
Warnung! Monika Loerchners
Die Tote in der Tränenburg aus dem Alea Libris Verlag ist Nägelkauend spannend erzählt, bietet unerwartete Plotttwists und eine überraschende, grausige Auflösung.
Doch das ist noch nicht alles. Die Autorin erschafft unaufgeregt und wie nebenbei eine umgedrehte Realität, die sich auch sprachlich durch das gesamte Buch zieht, denn hier haben Frauen das
Sagen.
- Interessant. Normalerweise protzen Frauen bei jeder Gelegenheit mit ihren (Arbeits)Stellen. Dass sich diese Dame bescheiden gibt, will nicht zu ihr passen.
- ...daneben liegen dünne Holzscheite, wie sie Tausende von Hausmännern zum Teekochen benutzen.
- „Sicher hat sich einer der Jungen in den Verwaltungsflügel geschlichen.“
„Aber gefunden haben Sie keine?“
„Nein.“
- Frau Niebusch war als Frau natürlich viel gefasster als Herr T.
- Damit waren M. und M. aus der Schneiderin.
Die ersten zwanzig Seiten fand ich diese Umkehrung der Sprache gewöhnungsbedürftig. Aber es machte etwas Interessantes mit meinem Gehirn: Semantik beeinflusst sehr wohl unser Denken.
Zum Schluss eine kleine Kritik. Warum das Cover ist, wie es ist, erschließt sich mir nach dem Lesen leider nicht. Warum Seiten 5+6 und 9-17 rechtsbündig gedruckt sind, auch nicht. Und warum es
der Verlag dem Leser so schwer macht, über die Verlagsseite zu bestellen, weiß ich nicht. Ich habe nicht herausgefunden, wie ich das anstellen soll. Eine Vereinfachung wäre hier absolut
wünschenswert und im Sinne dieser hervorragenden Autorin.
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