Mit der Rohfassung des ersten Kapitels bin ich fertig, bis jetzt sind es 40 Normseiten. Zum Glück habe ich mir für das Plotten, wie bereits erwähnt, Tipps bei Kim Skott und Sabine Meineke geholt, meinen Nanoschreibbuddies. Ich wollte nie plotten, weil ich dachte, ich stecke meine Geschichten in ein Korsett, aus dem sie dann nicht mehr heraus kommen. Und versaue mir damit meine Kreativität. Zu meiner Überraschung ist das beim Schreiben überhaupt nicht so. Ich habe die Geschichte nicht bis in jedes Detail geplottet ( ´tschuldigung, Marcus Johanus), was mir erstaunlicherweise viel mehr Aktionsfreiraum gab, als ich erwartete. Die Plottstruktur diente „lediglich“ als roter Faden, an dem ich mich entlang hangeln konnte, aber nicht musste. In dieser Geschichte werden wahrscheinlich keine überraschenden Protagonisten wie meine Naziärzte auftauchen (beim Nanowrimo kann wirklich alles passieren), aber ein paar unerwartete Wendungen gibt es doch. Worüber ich mich freue wie ein Schneekönig. Yeah, bisher alles richtig gemacht. Ich bin ganz verliebt in meine Hauptfigur. Und in meine Geschichte. Und in die verblüffenden Wendungen beim in-die-Tasten-hauen. Die erste Sage habe ich auch schon untergebracht: Die Sage von Ulgar. Mit den Dialogen bin ich zufrieden. Und meine liebe Testleserin Lilith von Seitenhain habe ich die ersten Seiten unterjubeln können, um herauszufinden, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Ihren Kommentar über das erste Kapitel gebe ich nicht wieder, aber ich war so gerührt, dass ich ein Tränchen verdrücken musste. Die Richtung stimmt, die Figuren warten darauf, zum Leben erweckt zu werden, also volle Fahrt voraus zum zweiten Kapitel.
Tja. Das zweite Kapitel hat mit meiner Hauptfigur erst mal nichts zu tun. Es findet in einem völlig anderen Teil dieser Welt statt, mit völlig anderen Figuren. Mir wird klar, dass das keine Nebenfiguren sein können. Also muss ich mir auch hier eine Hauptfigur auswählen, an der sich der Leser orientieren kann und durch die er die Ereignisse erlebt. Und die sogenannten Nebenfiguren, die diesen Teil des Reichs bevölkern. Mit Schrecken wird mir klar, dass ich für das zweite Kapitel fast ganz von vorne anfangen muss. Die Pranoks habe ich zwar schon als Stamm erfunden, aber wie sind die einzelnen Wesen, was macht sie aus, wie charakterisiere ich sie? Ich dachte, das Plotten wäre abgeschlossen, aber nein. Ich fange wieder von vorne an. Und realisiere, dass mir das mit jedem Kapitel so gehen wird, bis alle Stämme wenigstens einmal auf der Bildfläche des Lesers erschienen sind. Oh Mann, auf was habe ich mich da eingelassen. Man muss ganz schön bekloppt sein, sich als „Hobby“ ausgerechnet das Schreiben auszusuchen. Entweder befördere ich das Ganze jetzt in die Tonne und halte mich fürderhin an Kurzgeschichten oder ich beiße die Zähne zusammen und mache weiter. Naja, einmal dürft ihr raten. Ich habe geplottet und dann das zweite Kapitel angefangen. Bis jetzt habe ich ca. 10 Seiten. Bin gespannt, wie es weiter geht.
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Lilith (Montag, 29 Juni 2015 18:45)
Spoileralarm: Der Kommentar war "Ich rieche High Fantasy" muahaha. Write, Agga, write like the Wind! ;)
Lilith (Montag, 29 Juni 2015 18:46)
Spoileralarm: Der Kommentar war "Ich rieche High Fantasy" muahaha. Write, Agga, write like the Wind! ;)