Habe mir die Zeitschrift für Autoren „Federwelt“ abonniert. In der Ausgabe April/Mai entdecke ich einen Artikel über das Schreiben von Fantasy:
Alle schon dagewesen? Wie originelle Figuren und Völker in die Fantasy kommen.
Kurz überlege ich, ob die mich kennen oder ob mein Computer ausspioniert wird und verwerfe diese Gedanken als schlichte Paranoia. Der Artikel kommt wie gerufen. Ich weiß bereits, dass verschiedene Völker in meiner Geschichte vorkommen, wollte es aber dem Leser vereinfachen, indem ich sie mit den gewohnten Namen und Attributen versehe, als da wären: Elfen, Zwerge, Orks blablabla laaaaangweilig!!!
Der Artikel bestärkt mich daran, dass der geneigte Leser keineswegs so phlegmatisch ist wie der ungeneigte Autor und ich schnappe mir Zettel und Papier und entwerfe ein paar Völker. Seltsamerweise fallen mir zu jedem Volk, dass in meiner Phantasie entsteht, sofort die meiner Meinung nach passenden Namen ein. Da fallen mir als erstes die Zwats ein. Sie sind klein, knubbelig, neigen zu Übergewicht. Der dickste Zwat wog bei einer Größe von 1,55 224 Kilo und konnte einen Zurnab 48 Meter weit werfen. Himmel, was ist ein Zurnab? Ach ja, es könnte eine Waffe sein. Und ach ja, ich könnte ein paar Waffen erfinden. Ich verbringe den Fronleichnam damit, munter vor mich hin zu erfinden. Einiges kommt selbst mir zu abstrus vor, aber ich schreibe es trotzdem auf, vielleicht kann mans ja noch brauchen. (Wie wärs mal mit einem Gehirnscan, Misses, nur zur Vorsicht?) Am Ende meines arbeitsreichen Tages habe ich vier Völker, die meine Planeten bevölkern:
Korame
Zwats
Pranok
Gelbe
Dazu kommen die Kasten der Priesterinnen, Zauberer und Hexen
Weit entfernt vom Festland existieren weiterhin:
Das stille Volk
Die Erdbewegerin
Und es gab mal: Schattenkinder
Jedes dieser Völker bekommt ein charakteristisches Aussehen, bestimmte Merkmale, wertvolle und blöde Eigenschaften, liebenswerte und abstoßende Charakterzüge. Die Mischung machts. Niemand interessiert sich für Komplettidioten. Vielleicht haben die bösen Orks ja die tolle Eigenschaft, dass sie ganz besonders lieb zu ihren Kindern sind und das wurde dann aus dem Film heraus geschnitten.
Die schönste, liebste, freundlichste Prinzessin ist todsterbenslangweilig, wenn sie nicht wenigstens ab und zu in der Nase bohrt.
Die Waffen sind:
Zurnabs
Doltos
Djirhab
Koretsch
Bulgot
und keine davon kam jemals in einem mir bekannten Film vor. (Wieso kann ich mir so gut Waffen ausdenken? GEHIRNSCAN, Misses).
Und wenn ich schon dabei bin, denke ich mir gleich noch die Titel für ein paar Märchen und Sagen aus:
Die Sage von Bolfol, dem dicksten Zwat
Die Sage von Bulgur, dem Pranok, der die Kinder der Zwat Melinda fressen wollte.
Die Sage vom Zwatkor, der sich für seine Zauber nicht bezahlen ließ.
Und so weiter. Mein Hirn raucht, aber das hat echt Spaß gemacht.
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